Das Leben im Haus

Still ist's um uns geworden. Das liegt aber nicht etwa daran, dass wir nichts mehr zu erzählen haben oder auf der faulen Haut liegen, sondern vielmehr an unserer fast täglichen Grübelei, wie wir es so lange in einer kleinen Berliner Mietswohnung ausgehalten haben. Nicht ganz vier Wochen wohnen wir jetzt in unserem Haus - das übrigens offiziell keine Baustelle mehr ist - und fühlen uns pudelwohl. Auf der einen Seite ist es sicherlich der Platz, den wir jetzt haben - von 53qm auf über 120qm ist schon ein beträchtlicher Sprung -, auf der anderen Seite sind es die fertige Badewanne (himmlisch), ein gemütlicher Essplatz (und das obwohl der neue Esstisch noch nicht da ist), die ausgepackte Treppe, das Sonnetanken auf der "Terasse", die Küche (nun inklusive fertigem Spülenunterschrank) und all die vielen anderen Kleinig- und Großartigkeiten, die uns an jeden Tag aufs Neue das Gefühl geben, alles oder zumindest sehr vieles (hachja, der fehlende rote Streifen) richtig gemacht zu haben. Über 120qm auf denen ich meine Dekoambitionen richtig ausleben kann: Da mussten in den letzten Wochen erstmal neue Zimmerpflanzen, Deko, Schnickschnack und viel schöner Schnöngs verteilt und neu erworben werden, damit das Haus wohnlich wird. 
Auch die Welt der Technik hat mittlerweile bei uns Einzug gehalten. Die Klingel ist montiert und ein paar richtige Lampen hängen auch schon. Zwar gibt es kein Fernsehen über den Internetzugang (obwohl es bei uns in der Straße definitiv verfügbar ist, ging es bei uns irgendwie nicht), aber zumindest gibt's Internet und Fernsehen getrennt voneinander. So häufig wird beides derzeit zwar nicht benutzt, aber man lernt erst, wie sehr man zumindest das Internet braucht, wenn man es gerade nicht dauerhaft hat :-)

Hier ein Foto von unserer Badewanne, zu der man vermutlich einen eigenen Blogg hätte schreiben können, denn für genug Wirbel hat sie ja bekanntlich gesorgt. Das ganze Hin und Her hat sich aber definitiv gelohnt, denn es badet sich wirklich wunderbar darin.

Unsere neueste Errungenschaft: Der Badspiegel

Unser grüner Flur mit Blick ins Wohnzimmer. Die Farbe heißt "Junges Gemüse".

Auch in punkto Außenanlagen haben wir Fortschritte gemacht. Wir präsentieren mit Stolz die Terasse à la "pflegeleichtes Grün". Die Gartenstühle sind eine liebe Leihgabe von unseren Nachbarn. Vielen Dank!

Unser Berghaufen mit leider nicht ganz so pflegeleichtem Grün:

Schneeweißchen im Abenblicht (für die Romantiker unter uns). Man beachte: Unser Dixi-Klo ist weg!

Erinnert ihr euch noch an den Tag, den wir als große Ostereiersuche empfunden haben? Am Wochenende haben wir die letzten 15 "Ostereier" ausgepackt, nämlich unsere Treppenstufen.

Am Wochenende knüpfen wir uns den kleinen Flur oben vor: Streichen und Sockelleisten verlegen. Gardinen aufhängen, messen, kürzen und wieder aufhängen steht auf dem Programm, das Gartenhäusschen wird bestellt und hoffentlich, hoffentlich kommt noch in den nächsten Tagen das finale Angebot für unsere Einfahrt, die Stellplätze und die Zuwegung.

/edit
Ick darf auch noch mal ran und ein bissl die teschnischen "Errungenschaften" des Hauses beleuchten :)
Nachdem ich ja 2 Wochen bei den Telekomikern genervt habe (wie versprochen, habe ich wirklich täglich dort angerufen), wann denn nun endlich unser INet und Entertain kommt, wurde mir letztlich erklärt, dass es VDSL und Entertain ja gar nicht gäbe, da keine freien "Ressourcen" vorhanden wären. Aaaaaah ja.
Auf meine Nachfrage, warum dann nicht einfach DSL geschaltet wurde, bekam ich die Antwort: "Wir dachten, sie wollen auf die Verfügbarkeit von VDSL warten"...
Äh ja klar... Ich warte auf Internet bis die Komiker mal ihre Vermittlungsstelle ausmisten... Ganz großes Kino.
Jedenfalls haben wir jetzt endlich DSL. Das Gehampel mit dem UMTS Stick ging uns ziemlich auf den Keks.

Die größte Errungenschaft ist aber ganz ohne Zweifel die Belüftungsanlage. Seit 2 Wochen läuft sie jetzt und wir würden nie wieder ohne leben wollen.
Wer auch immer drüber nachdenkt, eine zu verbauen: Tut es! Nachts immer frische Luft im Schlafzimmer ohne das Fenster zu öffnen. Und die Mücken können sich ihre Rüssel an der Scheibe platt drücken :) Herrlich!
Und da wir ja mit KfW-Unterstützung gebaut haben, brauchte es auch einen Blower-Door-Test. Wer jetzt Fragezeichen in den Augen hat... Damit wird quasi die Luftdichtigkeit des Gebäudes getestet.
Und was sollen wir sagen... Unser Haus ist ziemlich dicht :)
Der Wert, den das Messgerät ausspuckt, sagt dann im Prinzip, welche Luftwechselrate das Haus pro Stunde hat.
"normale" Häuser müssen einen Wert <3 haben. Häuser mit "lufttechnsichen Anlagen" <1,5 und Passivhäuser <0,6.
Wir liegen mit 0,67 also schon fast auf Passivhausniveau.
War spannend zu sehen, wie sich bei hohem Unterdruck die Haustür anfängt zu verbiegen.