Montag, 17. Januar 2011

Morgens halbzehn in Deutschland...Oder: Wozu braucht ein Bauherr Gummistiefel?

Morgens halbzehn in Deutschland...könnte es eigentlich ein ganz beschauliches und ruhiges zweites Frühstück geben... bei uns aber nicht! Letzte Woche rief nämlich genau um diese Uhrzeit unser Erdbauer an. Er stünde gerade vor dem Grundstück und wolle ein Loch buddeln. Nichts lieber als das!
Aber der Reihe nach. In Berlin und Umgebung haben wir für Januar momentan tropische Temperaturen. Bei bis zu 10°C sind sogar die riesigen Schneehaufen auf unserem Grundstück zu kleinen Wasserpfützen geschmolzen. Und von diesen Pfützen gab und gibt es dank Lehmboden eine ganze Menge auf eben diesem Grundstück. Trotz des Tauwetters hatten wir eigentlich nicht damit gerechnet, dass EBH das Vorhaben, im Januar noch die Bodenplatte legen zu können, einhalten könnte. Aber sie konnten doch :-)
 Christian ist dann gleich rausgefahren und hat sich das große Loch angeschaut - leider ohne Kamera. Die liegt ab sofort immer im Auto, versprochen! Am nächsten Tag wurde gleich wieder aufgeschüttet und verdichtet. Unser Grundstück sieht jetzt so aus:


Kaum zu glauben, dass es selbst bei einer Bodenplatte soviel Erdaushub gibt. Wie machen das denn Leute mit Keller? Irgendwo muss doch auch noch das Klohäuschen Platz finden!
Parallel zum Erdaushub und der Mehrgründung laufen ganz viele andere Dinge - ich werde und werde das Gefühl nicht los, den Überblick verloren zu haben, aber irgendwie funktioniert dann doch alles: Der Grundbuchauszug ist da, vorher haben wir aber noch eine Notarbestätigung angefordert, weil wir ja nicht wissen konnten, dass der Grundbuchauszug mit der Vormerkung so früh kommt, der Kaufpreis für das Grundstück ist zur Auszahlung angewiesen, ich habe einen wuuuuuuuunderschönen IXO-Mini-Akkuschrauber zum Geburtstag bekommen, Bauwasser ist beantragt, Elektorpläne gegengecheckt, Küchengeräte ausgesucht, Parkett so gut wie ausgesucht, Fliesen noch nicht ausgesucht (aber wie wissen, welche es sein sollen), Wandfarbe für Küche und Esszimmerwand ist ausgesucht (Purpur!) und und und Nebenbei gehen wir auch noch arbeiten :-)
Am Wochenende sind wir dann mit stolzgeschwellter Brust zu unserer Sandplatte gefahren und haben sie bestaunt. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man das erste mal die richtigen Ausmaße des Hauses auf dem Grundstück sieht und sich vorstellen kann, wo was später sein wird. Wir haben erstaunlich viel Gartenanteil, bei der Einfahrt bin ich mir aber noch nicht so sicher, ob sie breit genug ist. Chris besteht darauf, dass ich noch dazuschreibe, dass ich unser Auto auch auf eine Breite von 2,50m schätze :-) Will heißen: Mit rückwärts einparken ist alles okidoki.
Obwohl die Bauaktivitäten nicht zu übersehen sind (und leider auch nicht zu überhören waren), haben wir bei dieser Gelegenheit gleich die Nachbarn von unserem Hausbau informiert, das ein oder andere Schwätzchen gehalten und natürlich das Baustellenschild angebracht. Dabei hatte mein holder Bauherren-Ehemann eine Begegnung dritter Art mit unserem Lehmboden. Er stand nämlich bis zu den Waden drin :-) Auch hier besteht Chris auf einen Zusatz: Wenn er die Latte für das Schild dort hätte anbringen dürfen, wo er wollte, wäre das nie passiert (glaubt er). Seine Baufrau (also ich) hat nämlich auf einen ganz bestimmten Standort bestanden - muss ja alles schick aussehen! Leider habe ich auch hier kein Foto gemacht - diesmal allerdings vor Lachen. Chris fand es dann leider nicht so lustig mit nassen und lehmigen Füßen da zu stehen und deshalb durfte ich auch danach kein Foto machen :-p Beim nachmittäglichen Baumarktbesuch konnte ich ihn dann (oh Wunder) ganz einfach zum Kauf eines Paares Gummistiefel überreden. Außerdem gabs ne neue Werkzeugkiste - wir haben nämlich mal unser Werkzeug gesichtet und sortiert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen